Eine Verlängerung der strickten Corona-Maßnahmen durch die Ministerkonferenz der Länder ist heute wahrscheinlich. Für viele Menschen sind die Einschränkungen belastend. Die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände (AGW) ruft dazu auf, diese Schutzmaßnahmen und Hygienevorschriften wie die Maskenpflicht und Abstandsgebot zu befolgen, um insbesondere Risikogruppen vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen.
"Die Lage ist ernst: Wir tragen eine große Verantwortung für alle Menschen, die durch uns betreut, gepflegt oder beraten werden", bekräftigt Michael Kreuzfelder, Caritasdirektor und Vorsitzender der AGW. "Die Einhaltung der Corona-Regeln ist unabdingbar, damit wir sie - aber auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - schützen können." Ein weiterer Anstieg der Fallzahlen könnte auch zu einer Überlastung der sozialen Dienste und Hilfsreinrichtungen führen. "Wir wollen eine Schließung unserer wichtigen Angebote unbedingt vermeiden. Dafür sind wir auf die Mithilfe jedes und jeder Einzelnen angewiesen", appelliert Kreuzfelder. Derweil sind alle sozialen Einrichtungen wie Wohn- und Beratungsdienste der Wohlfahrtsverbände unter großer Belastung voll im Einsatz und für alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt erreich- und nutzbar.
Klares Nein zu Corona-Leugnern
Die Wohlfahrtsverbände distanzieren sich zudem klar von Äußerungen und Gruppen, die Corona und deren negative Auswirkungen in Frage stellen. In Oberhausen und im gesamten Ruhrgebiet kursieren derzeit Flugblätter, auf denen Zitate von Caritas-Deutschland Präsident Dr. Peter Neher und dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strom, missbräuchlich für die Zwecke dieser Gruppen instrumentalisiert werden. "In unserem Namen wird bewusst Angst geschürt, das wollen wir nicht", erklärt der AGW-Vorsitzende Kreuzfelder. "Lassen Sie sich nicht verunsichern! Was wir jetzt brauchen ist Solidarität und Respekt, denn nur gemeinsam können wir die großen Herausforderungen dieser Krise bewältigen."
Die Mitglieder dieser Gruppen treten als besorgte Bürger auf, die vorgeben, Grundrechte zu verteidigen und belegen ihre Argumente mit scheinbaren Fakten aus Wissenschaft und Forschung. Wichtig ist, diese Aussagen zu hinterfragen und Quellen auf Seriosität zu prüfen. "Zitate werden in einen falschen Zusammenhang gestellt und dadurch völlig falsch interpretiert", kritisiert Kreuzfelder. "Wir brauchen jetzt konsequente Unterstützung der Schwächsten in unserer Gesellschaft."