Kommunales Integrationsmanagement (KIM)
Mit Hilfe des Kommunalen Integrationsmanagements (KIM) soll neuzugewanderten Menschen die Integration erleichtert werden. Auch Menschen, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben, sollen einbezogen werden, weil ihre Zugangschancen ebenso wenig denen heimischer Bürger*innen entsprechen. Dafür sollen die Ämter und Institutionen stärker rechtskreisübergreifend zusammenarbeiten. Denn viele Fragen und Anliegen der Zugewanderten betreffen ganz unterschiedliche Rechtsbereiche, etwa das Asylrecht, die Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II, das Recht der Arbeitsförderung nach dem SGB III oder aber die Kinder- und Jugendhilfe nach dem SGB VIII. Zusammengefasst geht es um die kommunale Steuerung und Organisation von Integrationsprozessen von "der Einreise bis zur Einbürgerung".
Wohlfahrtsverbände beraten im Einzelfall-Management
Im Rahmen eines Einzelfall-Managements sollen diese Fragen und Probleme jeweils durch Berater*innen geklärt werden. Der Caritasverband Oberhausen e.V., der DRK-Kreisverband Oberhausen (Rhld.) e.V., der Diakonie-Verband Oberhausen e.V. sowie das Zentrum für Ausbildung und berufliche Qualifikation e.V. ZAQ stellen jeweils einen Coach oder eine Coachin. Zwei weitere Coaches werden vom Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Oberhausen gestellt. Auf der Website des Kommunalen Integrationszentrums finden Sie auch Informationen zum KIM-Team.
Erstes Integrationsziel: Aufenthaltserlaubnis
In einer umfassenden Beratung ermittelt unsere Coachin Inga Kellermann, in welcher Lebenslage der/die Klient*in sich befindet, welche Bedürfnisse er/sie hat und wie sich die Integration gezielt fördern lässt. Im Zentrum steht eine bessere Integration von Ausländer*innen, die ihren ausländerrechtlichen Status verbessern möchten, also eine (unbefristete) Aufenthaltserlaubnis
oder sogar spätere Einbürgerung anstreben. Durch gezielte Beratung und sozialpädagogische
Unterstützung helfen wir den Klient*innen beispielsweise eine Ausbildung, eine ehrenamtliche
oder sozialversicherungspflichtige Tätigkeit aufzunehmen, um so ihre Aussichten auf eine Aufenthaltserlaubnis zu verbessern.
In den Rechtsbereichen mit eigenem Fallmanagement wie z.B. SGB II (Grundsicherung) verweisen wir an weitere Beratungsmöglichkeiten. Die jeweiligen Ergebnisse werden jedoch wieder durch das Kommunale Integrationsmanagement zusammengeführt. Zu den klassischen Methoden des individuellen Integrationsmanagements zählen aktive Zugangsgestaltung, die Erstberatung, ausführliche Bestandsaufnahme, Planung im Sinne einer Zielvereinbarung / Integrationsvereinbarung, Leistungssteuerung im Hinblick auf Dienstleistungen Dritter (gesetzliche Leistungen oder Förderangebote) sowie eine laufende Begleitung und Unterstützung des individuellen Falles.
Kommunales Integrationsmanagement NRW (KIM)
Was ist KIM?
Mit der flächendeckenden Implementierung des "Kommunalen Integrationsmanagements (KIM)" möchte die Landesregierung die Kommunen in Nordrhein-Westfalen bei der Bündelung der komplexen Herausforderungen der Integration unterstützen. Durch die Einführung des KIM sollen Menschen mit Einwanderungsgeschichte Chancen eröffnet werden. Die Entfaltung der Potentiale der Menschen steht im Mittelpunkt, nicht Hindernisse und Barrieren.
Ziel dieses neuen integrationspolitischen Instrumentes ist es, die Integration als Querschnittaufgabe flächendeckend in den Regelstrukturen zu verankern und den Menschen mit Einwanderungsgeschichte eine verlässliche staatliche bzw. kommunale Struktur für Ihre Integrationsbedarfe zu bieten. Das Kommunale Integrationsmanagement beinhaltet eine stärkere rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ämtern im Sinne einer kommunalen integrierten Steuerung der örtlichen Migrations- und Integrationsprozesse.
Was machen wir?
- Das KIM besteht dabei aus drei verschiedenen Schwerpunkten:
Implementierung eines strategischen Kommunalen Integrationsmanagements (strategischer Overhead) zur Steuerung des Gesamtprozesses. - Implementierung eines rechtskreisübergreifenden Case-Managements. Menschen mit Einwanderungsgeschichte stehen Case-Manager/innen zu Seite. Im Rahmen des Integrationsprozesses beraten und begleiten sie persönlich, umfassend und langfristig und vermitteln an die zuständigen Stellen weiter.
- Unterstützung von Ausländer- und Einbürgerungsbehörden bei der rechtlichen Verstetigung der Integration ausländischer Menschen mit besonderen Integrationsleistungen.
Wer sind wir?
Die Gesamtkoordination des KIM erfolgt durch das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Oberhausen. Hier bilden 2,5 Koordinierungsstellen den sog. "strategischen Overhead". Die Arbeit des strategischen Overheads wird durch eine 0,5 Verwaltungsassistenz-Stelle flankierend unterstützt.
Für die Implementierung eines rechtskreisübergreifenden Case-Managements (Baustein 2) stehen ab 2022 Fachpauschalen für die Einrichtung von 10 Personalstellen zur Verfügung. Die Case-Manager/innen arbeiten in einem trägerübergreifenden Team zusammen und werden vom Kommunalen Integrationszentrum koordiniert. Das KIM - Team mit Zuständigkeiten finden Sie hier: www.oberhausen.de/kim-nrw
Wem wird geholfen?
Die prioritäre Zielgruppe des KIM-Case-Managements wurde im "Lokalen Handlungskonzept der Stadt Oberhausen" verankert. Hierbei handelt es sich um Personen mit Einwanderungsgeschichte, die einen intensiven Beratungs- und Unterstützungsbedarf in folgenden Bereichen aufweisen:
- "Nachholende" Förderung der Erstintegration (Spracherwerb, Bildung, Gesundheit, Wohnen, Verbraucherschutz usw.);
- Multiple familiäre Problemlagen (Mehrdimensionale Unterversorgung: Arbeit, Einkommen, Bildung, Gesundheit, Wohnen, Kulturelle Teilhabe usw.);
- Gewährleistung eines bedarfsgerechten Pflegesettings im Einzelfall (Vermittlung und Koordination von komplementären Diensten wie z.B. Nachbarschaftshilfe, Mahlzeit- und Reinigungsdienste, Hausnotruf usw.)
- Durch die Übernahme der Zuständigkeiten des Teilhabemanagements (ehemals Landesinitiative "Gemeinsam Klappt´s") richtet sich das KIM-Programm ab 01.07.2022 auch an junge Geduldete und Gestattete im Alter von 18 bis 27 Jahren mit einem Unterstützungsbedarf im Bereich der beruflichen Integration
Die Umsetzung des Programms wird vom MKFFI (Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration) gefördert und von der Stadt Oberhausen zusätzlich finanziell unterstützt.