Mehr Teilhabe, mehr Sichtbarkeit: Menschen mit Behinderung haben Teil am vielfältigen Kulturleben in Oberhausen. Und sie möchten noch mehr - sei es als Zuschauende oder selbst als Akteure. Deshalb lobte Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung, bei einem Besuch den Fortschritt und das Engagement des Projektes "Lass‘ mal gemeinsam machen! Inklusives Kulturleben in Oberhau-sen.". Noch stehe Vieles am Anfang, doch zahlreiche Kulturveranstaltende hätten sich dank der inklusiven Netzwerkarbeit offenbar stärker für die Belange von Menschen mit Behinderung geöffnet.
Sofarunde im Projektbüro: In der Mitte Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung (rote Jacke) mit Vertreter:innen des Netzwerkes.Kerstin Bögeholz
Bei ihrem Besuch am Montag, 24. März, ließ sich Middendorf von den Projekt-Beteiligten des Caritasverbandes, des Kulturbüros und des Bereiches Chancengleichheit der Stadt Oberhausen die bisherigen Entwicklungen aufzeigen. Schließlich ist Oberhausen Modellkommune für Inklusion in Kunst und Kultur. Aktion Mensch und das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales fördern das Projekt bis 2028.
Was das konkret bedeutet, davon konnte sich Claudia Middendorf beim anschließenden Austausch mit Vertreter:innen aus dem Netzwerk überzeugen: "Ich finde es sehr gut, mit welchen Strategien und kreativen Ideen alle Partner daran gehen, Barrieren in Kunst und Kultur in Oberhausen abzubauen", zeigte sie sich überzeugt. Zum Netzwerk zählen Kulturinstitutionen, soziokulturellen Zentren, Träger der freien Wohlfahrtspflege und Selbstvertretungsorganisationen sowie freie Kulturschaffende. Zu ersten konkreten Veränderungen gehören beispielsweise die neue Lesereihe in leichter Sprache im Oberhausener Druckluft, die gemeinsam mit dem Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen Alsbachtal ins Leben gerufen wurde.
Auch in der Zusammenarbeit zwischen dem Kulturbüro und der Lebenshilfe in Oberhausen wurde daran gearbeitet, die Zugänglichkeit zur Verleihung des Heimatpreises insbesondere für ältere Menschen zu erleichtern. "Hier ist Teilhabe konkret. Alle arbeiten daran einen echten, inklusiven Rahmen zu schaffen, in den sich alle in Kunst und Kultur so einbringen können, wie sie es möchten", so Middendorf. Das mache Kultur für immer mehr Menschen nicht nur erlebbar, sondern auch gestaltbar.
Die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung vermittelt gemeinsam mit ihrem Team geeignete Beratungs- und Unterstützungsangebote, nimmt Beschwerden auf und lässt sich von Erfahrungen berichten. "Die unter anderem von Jürgen Dusel, Bundesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderung, erst kürzlich an die Bundesregierung übergebenen Teilhabeempfehlungen für eine inklusive Kultur stärken unseren Auftrag", findet Maximiliane Horbach, Netzwerkkoordinatorin der Stadt Oberhausen. "Wir möchten als Modellkommune diesen Auftrag in die Praxis bringen und mit gutem Beispiel voran gehen", ergänzt sie Projektleiterin Bianca Mehanovic von der Caritas Oberhausen.
Vertreter:innen des Projektes "Lass' mal gemeinsam machen! Inklusives Kulturleben in Oberhausen." (v.l.n.r.): Jennifer Lorenz (Peerberaterin Alsbachtal) , Michael Kreuzfelder (Caritasdirektor), Barbara Klingels (KulTIA Aksbachtal), Daniel Simon Böhmer (Stadtarchiv), Bianca Mehanovic (Caritas Oberhausen), Claudia Middendorf (Beauftragte der Landesregierung NRW für Menschen mit Behinderung), Apostolos Tsalastras (Kulturdezernent Stadt Oberhausen), Prof. Dr. Romi Domkowsky (Leitung Stabsstelle Kulturbüro Stadt Oberhausen), Maximiliane Horbach (Kulturbüro Stadt Oberhausen), Julia Pietrasch (Stellv. Bereichsleiterin Bereich Chancengleichheit Stadt Oberhausen), Hedda Langenberg (Kulturbüro Stadt Oberhausen), Caroline Tillmann-Schumacher (Ludwiggalerie Schloss Oberhausen).Kerstin Bögeholz