(v.l. nach r.): Markus Hönicke (Diakonie), Gerrit Plein (AWO), Michael Kreuzfelder (Caritas), Oberbürgermeister Daniel Schranz, Andrea Farnschläder (DRK), Mauno Gerritzen (Der Paritätische), Corinna Hops (Löwenzahn), Jochen Kamps (AWO).
Dabei lobte Schranz den großen Einsatz der Verbände - nicht nur während der Pandemie. "Die Wohlfahrtsverbände waren und sind in der ganzen Zeit der Pandemie präsent, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen an der Seite der Menschen in unserer Stadt", so Schranz.
Steigende Kindeswohlgefährdung, stockende Integration mangels Sprachkursen, Isolation von Älteren, wachsende Schulden: Die Wohlfahrtsverbände sehen in ihrer täglichen Arbeit einen zunehmenden Bedarf nach Beratung und Begleitung als Folge der Pandemie. "Vielen, die benachteiligt sind, fällt es schwer, aus einem Selbst-Lockdown heraus zu kommen. Hier braucht es eigentlich zusätzliches Engagement", so Caritasdirektor Michael Kreuzfelder, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände. Gleichzeitig hätte die Pandemie zu großer Anstrengung bei den Mitarbeitenden geführt, der Fachkräftemangel in Pflege und Erziehung verschärft die Situation.
Damit die Folgen sich nicht weiter verschlimmern, sieht Schranz die schnelle Impfung der Menschen, die geimpft werden dürfen, sowie die Abkehr von der Null-Covid-Strategie als richtiges Mittel an. "Angesichts der derzeitigen Lage ist es vielen Experten zufolge richtig, die Inzidenz nicht mehr über alles zu stellen." Die Folgen der Pandemie werde man nur gemeinsam bewältigen können, betont der Oberbürgermeister - und dabei spielten die Wohlfahrtsverbände weiterhin eine wesentliche Rolle.
Der Oberbürgermeister unterstützt außerdem das Anliegen der Wohlfahrtsverbände, in den kommenden Jahren zu einer gemeinsam entwickelten, strategischen und zielgerichteten Sozialplanung für die Stadt zu kommen, um Armut besser bekämpfen zu können. Vorbereitende Gespräche dazu laufen bereits.
In der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände (AGW) in Oberhausen sind die Arbeiterwohlfahrt, die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz, das Diakonische Werk, die Jüdische Gemeinde sowie der Paritätische Wohlfahrtsverband und deren verbundenen Träger zusammengeschlossen. Von der Schwangerenberatung bis zur Sterbebegleitung: Mit ihren mehr als 175 Diensten und Angeboten in allen sozialen Bereichen betreuen, beraten und begleiten die Verbände jährlich rund 20.000 Menschen. Mehr als 4.000 Beschäftigte und zusätzlich über 4.000 Ehrenamtliche engagieren sich Tag für Tag für Andere. Damit sind die Wohlfahrtsverbände größter Akteur sozialer Arbeit in Oberhausen.