Im Kontext des bundesweiten Jahresthemas "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" setzt die Integrationsagentur der Caritas in diesem Jahr in ihrer Veranstaltungsreihe "Welt der Religionen" ein besonderes Augenmerk auf die jüdische Kultur. So führte jetzt eine Exkursion zur Landessynagoge Rödingen (Kreis Düren). Im dortigen LVR-Haus zeigten sich die Teilnehmer*innen tief beeindruckt von der äußerst plastischen Führung durch Synagoge und Wohnhaus. Informationen zu jüdischem Leben im Rheinland, religiösen Nahrungsvorschriften, jüdischen Feiertagen oder den dazugehörenden Bräuchen gaben ein umfassendes und konkretes Bild über die Lebensumstände.
Besonders betroffen zeigten sich die Teilnehmenden von der Lebensgeschichte einer Familie Ullmann, die über Generationen hinweg in Rödingen lebte und massiv von Ausgrenzung, Entrechtung und Verfolgung in der NS-Zeit betroffen war. Das unsägliche Leid dieser und vieler anderer Familien bekam hier ein konkretes und schreckliches Gesicht. "Mit unserer Veranstaltungsreihe wollen wir Menschen für die Besonderheiten unterschiedlicher Religionen sensibilisieren", erläutert Petra Franken von der Caritas. "Objektivierbares Wissen ist auch hier die Grundvoraussetzung für gelebte Toleranz in gesellschaftlicher Vielfalt."
Bewegende Eindrücke in jüdisches Leben: Die Exkursionsgruppe vor der Landessynagoge in Rödingen.